Wie Sie Ihre Abwehrkräfte natürlich unterstützen und Infekten vorbeugen
Zwischen Oktoberkälte, Heizungswärme und Alltagsstress können Viren schnell zum Stimmungskiller werden. Jetzt ist der richtige Moment, um unsere natürliche Abwehr gezielt zu stärken.
Der Herbst fordert unser Immunsystem heraus: Wenn die Temperaturen sinken, wir mehr Zeit drinnen verbringen und trockene Heizungsluft unsere Schleimhäute reizt, laufen unsere Abwehrkräfte auf Hochtouren. Das Immunsystem muss jetzt nicht nur mit Temperaturwechseln und möglichen Virenangriffen klarkommen, sondern auch mit weniger Tageslicht, oft begleitet von Herbst-Blues, innerem Stress und unruhigen Nächten. All das macht uns anfälliger für Krankheitserreger und Infekte.
Wie das Immunsystem funktioniert – Abwehrkräfte einfach erklärt
Das Immunsystem ist ein hochkomplexes Netzwerk aus Zellen, Organen und Botenstoffen, das unseren Körper rund um die Uhr vor Krankheitserregern schützt. Sobald Viren oder Bakterien eindringen, reagieren spezialisierte Immunzellen: Fresszellen greifen direkt an, B-Zellen bilden gezielt Antikörper. Diese helfen nicht nur im Moment der Infektion, sondern ermöglichen dem Körper, beim nächsten Mal schneller zu reagieren.
Besonders spannend: Das Immunsystem sitzt nicht an einem einzigen Ort, sondern ist im ganzen Körper aktiv – in Haut, Schleimhäuten, Lymphknoten, Darm, Knochenmark und mehr. Und gerade weil es so eng mit anderen Körpersystemen verbunden ist, profitiert es ganzheitlich von einem gesunden Lebensstil.
So bleibt dein Immunsystem stark: Ernährung, Schlaf und Psyche im Fokus
Ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und eine vitalstoffreiche Ernährung bilden die beste Basis für ein gut funktionierendes Abwehrsystem. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Darm, denn über 70 Prozent unserer Immunzellen sind dort angesiedelt. Wir unterstützen ihn mit einer bunten Vielfalt an Gemüse, ballaststoffreicher Kost und immer mal wieder fermentierten Lebensmitteln.
Auch die Psyche hat direkten Einfluss auf unsere Abwehrkräfte: Bei kurzfristigem Stress kann das Hormon Cortisol die Immunreaktion zunächst stabilisieren. Doch bei dauerhaftem Stress bleibt der Cortisolspiegel erhöht – und das kann auf lange Sicht wichtige Abwehrmechanismen ausbremsen. Umso wertvoller sind bewusst eingeplante Ruhephasen. Sie helfen nicht nur der Seele, sondern stärken den gesamten Organismus.
Abwehrkräfte stärken mit der inneren Uhr: Tipps für Schlaf, Licht und Rhythmus
Ein oft unterschätzter Schutzfaktor ist ein stabiler Tag-Nacht-Rhythmus – denn unsere innere Uhr steuert nicht nur Schlaf und Wachheit, sondern auch die Abwehrkräfte. Unsere Immunzellen sind im Tagesverlauf unterschiedlich aktiv. Neue Forschungen zeigen: Wenn diese zeitliche Taktung gestört wird – etwa durch unregelmäßigen Schlaf oder zu wenig Tageslicht – gerät auch das Immunsystem aus dem Gleichgewicht. Die Anfälligkeit für Infektionen steigt. Vor allem das körpereigene Abwehrsystem im Darm profitiert von einer intakten inneren Uhr.
Wie können wir diesen Rhythmus gerade im Herbst stärken? Das wichtigste Signal ist natürliches Licht. Schon ein Spaziergang am Morgen kann Wunder wirken – er hilft, die innere Uhr zu synchronisieren und die körpereigene Abwehr zu mobilisieren. Tagsüber sollten wir möglichst oft ans Tageslicht, abends unterstützt gedimmtes, warmes Licht das natürliche Herunterfahren. Der Lohn: Ein gut eingestellter chronobiologischer Rhythmus macht uns widerstandsfähiger gegen Viren.
Wenn Erkältungsviren zuschlagen: Tipps für schnelle Genesung
Doch manchmal erwischt es einen trotzdem – im Herbst sind Erkältungsviren, allen voran Rhinoviren, besonders aktiv. Sie werden meist über Tröpfchen (Husten, Niesen) oder Kontakt (Türklinken, Hände) übertragen. Wenn die Schleimhäute geschwächt sind – etwa durch trockene Luft, Kälte oder ein überlastetes Immunsystem – können sich die Erreger leichter in den oberen Atemwegen einnisten.
Anders als bei einer echten Grippe, die abrupt beginnt und oft mit hohem Fieber einhergeht, schleicht sich eine Erkältung meist langsam an. Es beginnt mit einem leichten Kratzen im Hals, gefolgt von einer laufenden Nase, Husten und allgemeinem Unwohlsein. Der Körper zeigt uns deutlich, dass er kämpft – dafür braucht er vor allem eins: Ruhe.
Sanfte Hilfe aus der Natur kann ihn dabei unterstützen, schneller wieder ins Gleichgewicht zu finden.
Altbewährte Hausmittel für die Erkältungszeit
Altbewährte Hausmittel haben zu Recht ihren festen Platz in der Erkältungszeit. Einige haben sich dabei als besonders wirksam erwiesen:
Zwiebel-Honig-Sirup gilt als Klassiker bei Husten und Halsschmerzen. Die ätherischen Öle der Zwiebel wirken entzündungshemmend und antibakteriell, Honig beruhigt gereizte Schleimhäute. Einfach eine Zwiebel hacken, mit 1 – 2 EL Honig ziehen lassen, abseihen und löffelweise einnehmen.
Salzinhalationen lösen festsitzenden Schleim und befeuchten die Schleimhäute – ideal bei verstopfter Nase und Husten. Hierfür 1 – 2 TL Salz in heißem Wasser auflösen, mit Handtuch über dem Kopf inhalieren. Studien bestätigen: Salzinhalationen können die Dauer von Atemwegsinfekten verkürzen und Symptome lindern.
Kartoffelwickel spenden tiefe, feuchte Wärme, die bei Husten und Bronchitis entspannend und schleimlösend wirken kann. Dafür gekochte Kartoffeln zerdrücken, in ein Tuch geben, auf etwa 45 Grad abkühlen lassen und auf Brust oder Rücken legen – mit einem Wolltuch bedeckt etwa 20 Minuten einwirken lassen.
Quarkwickel entfalten eine angenehme Kühle. Besonders bei Halsschmerzen oder geschwollenen Mandeln sind sie schmerzlindernd, abschwellend, entzündungshemmend und fördern die Heilung. Quark etwa fingerdick auf ein Tuch streichen, einschlagen und für rund 30 Minuten auflegen.
Heilpflanzen, die Erkältungssymptome lindern
Die Natur hält Pflanzen bereit, die das Immunsystem stärken oder typische Erkältungssymptome lindern können. Hier eine Auswahl der effektivsten natürlichen Helfer:
Cistus (Zistrose) enthält reichlich Polyphenole, die antiviral und antioxidativ wirken. Besonders interessant: Studien zeigen, dass Cistus-Extrakte das Andocken von Viren an die Schleimhäute erschweren können – ein echter Schutzschild, zum Beispiel als Tee oder in Lutschtabletten.
Thymian ist der Klassiker bei Husten und zählt zu den wirksamsten schleimlösenden Heilpflanzen. Er entspannt die Bronchien und enthält Thymol, ein ätherisches Öl mit starker antibakterieller Wirkung.
Spitzwegerich ist der Reizhusten-Experte. Seine Schleimstoffe legen sich wie ein Schutzfilm über gereizte Schleimhäute und lindern den Hustenreiz – gleichzeitig wirkt er entzündungshemmend.
Ingwer entfaltet eine wärmende, entzündungshemmende und leicht antivirale Wirkung. Als frischer Aufguss mit Zitrone ist er belebend und stärkt zusätzlich das Immunsystem.
Salbei empfiehlt sich besonders bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Seine Gerbstoffe wirken zusammenziehend und hemmen das Wachstum von Keimen – ideal als Gurgellösung oder Tee.
Quelle: https://reformhaus.de/blogs/gesundheit/immunsystem-staerken-im-herbst






