fit & vital

Dr. med. Anne Fleck, kurz: Doc Fleck, verrät uns ihre Strategien gegen chronische Erschöpfung.
Die bekannte Bestsellerautorin und TV-Ärztin ist Fachärztin für Innere Medizin, Rheumatologie, Präventiv- und Ernährungsmedizin mit Expertise auf dem Gebiet der Naturheilkunde und alternativen Heilmethoden.

 

1. WASSER TRINKEN: WANN UND WIE VIEL

Direkt nach dem Aufstehen, auf nüchternen Magen trinken wir zügig ein bis zwei große (ca. 200–400 ml) Gläser stilles, zimmerwarmes Wasser. So füllen wir das über Nacht entstandene Flüssigkeitsdefizit wieder auf. Und dann? Über den Tag verteilt sollten wir etwa 30–40 ml pro Kilogramm Körpergewicht trinken. Das ist ein Richtwert. Natürlich ist der Wasserbedarf individuell und wir brauchen mehr Flüssigkeit, wenn wir körperlich aktiv sind. Genug zu trinken gibt viel Energie – vorausgesetzt wir trinken das Richtige: stilles Wasser, ungezuckerte Getränke, z. B. Kräutertee und das am besten nicht zu, sondern außerhalb der Mahlzeiten. 

 

2. SPÄTER FRÜHSTÜCKEN

Warum Spätstück? Je länger die Pause zwischen Abendessen und „Spätstück“ ist, desto leichter können die körpereigenen Putzkolonnen die Zellen von müde und krank machendem Zellschrott befreien. Autophagie heißt das in der Fachsprache. Prima ist eine Pause von 12–13 Stunden – also eine Art Intervallfasten en miniature.

 

3. TIEF EIN- UND DURCHSCHLAFEN

Wie gut wir schlafen, entscheidet darüber, wie gesund und energiegeladen wir durchs Leben gehen. In der Nacht führt unser Körper lebenswichtige Reparatur-, Stoffwechsel- und Entgiftungsprozesse durch – in der Nacht laden unsere Batterien auf, damit wir voller Energie in den Tag starten können. Sieben bis acht Stunden bräuchte unser Körper, um seine Nachtarbeit gut zu erledigen. 

 

4. BALLASTSTOFFE? JA GERNE!
Unser Darm liebt Ballaststoffe

Unser Darm liebt Ballaststoffe, also die unverdaulichen Pflanzenbestandteile von Obst und Gemüse. Weil wir sie nicht verdauen können, gelangen sie direkt in den Dickdarm. Ein Fest für unsere guten Darmbakterien. Die Ballaststoffe dienen ihnen als Futter, damit sie gut arbeiten können. 30 g täglich empfiehlt z. B. die Österreichische Gesellschaft für Ernährung. Wo stecken Ballaststoffe drin? Gute Quellen sind frisches Obst wie Äpfel, Beeren, Birnen, aber auch Trockenobst, Gemüse wie Karotten, Fenchel, Kohl in allen Varianten, Artischocken oder auch Nüsse und Hülsenfrüchte.

 

5. INNEHALTEN UND ENTGIFTEN: TEE-TOX

„Abwarten und Tee trinken“ – dieser Tipp ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Kein Wunder: Denn häufig verzetteln wir uns und merken nicht, was mit Mini-Veränderungen im Alltag möglich ist. Wie wäre es mit einem Tee-Tox-Ritual? So reduzieren wir die Ansammlung von schädlichen Stoffwechselprodukten im Körper und unterstützen Leber und Nieren bei ihrer Arbeit. Welcher Tee? Doc Fleck empfiehlt Brennnessel, um die Nieren anzufeuern und Löwenzahn, um die Leber bei Ihrer Arbeit zu unterstützen. Tipp: So viel trinken, dass die Farbe des Urins einmal am Tag sehr hell ist.

 

6. SCHWUNG IM DARM

Flohsamen helfen, eine müde Verdauung wieder munter zu machen.

2 TL Bio Flohsamenschalen, gemahlen,
2 Gläser Wasser (200–250 ml) 
Flohsamenschalen ins Wasser einrühren, 5 Min. quellen lassen. Zügig trinken. Wichtig: Direkt im Anschluss ein zweites Glas Wasser trinken, denn wenn die Ballaststoffmenge erhöht wird, müssen wir noch mehr als sonst darauf achten, ausreichend zu trinken. 

 

7. MINI-BEWEGUNG – GROSSER EFFEKT

Keine Angst, wir müssen keinen Leistungssport betreiben, aber kleine Übungen für zwischendurch halten fit und reduzieren krank machende Entzündungsreaktionen im Körper. Mit jeder noch so kleinen Bewegung kurbeln wir die Produktion von Glückhormonen, Endorphinen, an und nach einer Woche „Turnen“ haben wir Energie. Gute Laune gibt‘s gratis dazu. 

 

8. WELLNESS FÜR DEN BAUCH

Eine Bauchmassage ist nicht nur perfekt, um die Verdauung auf sanfte Weise anzuregen, sie steigert auch unser Wohlgefühl. So geht's:

  • Wir legen uns hin und atmen einige Sekunden bewusst in den Bauch.
  • Mit beiden Händen 10-mal über den Bauch streichen. Dann die linke Hand in die Mitte des Bauches legen, knapp unter die Rippen, nach unten bis zum Nabel streichen. Danach mit der rechten Hand.
  • Jetzt beide Hände flach auf den Bauch legen (die Daumen neben dem Nabel) und mit den Fingern leicht zupacken. Tief in den Bauch atmen und mit den Händen und sanftem Druck gegen die Atmung halten. 
  • Die Daumen bleiben in Nabelhöhe, 10-mal mit den anderen Fingern mit stärkerem Druck nach oben streichen.
  • Nun abwechselnd mit beiden Händen im Uhrzeigersinn über den Bauch streichen.

 

9. GEDANKENFASTEN

Negative Gedanken schwächen das Immunsystem und lassen unsere Stresshormone sprudeln. Wir machen uns frei von den permanenten „Wenns“, die uns die Laune verderben und an unserem Energiekostüm nagen. Und „fasten“ ganz bewusst von negativen Gedanken und konzentrieren uns auf positive Momente.

 

10. ENTSPANNEN

… und mal ganz tief durchatmen. Gönnen wir uns zwischendurch, besonders wenn der Alltag stressig ist, immer wieder ganz bewusst eine Minute Zeit für einen tiefen Atemzug. „Dieses tiefe Atmen dreht unmittelbar Stresshormone, Adrenalin und Cortisol ab und wir kommen in eine tiefere Entspannung“, weiß Dr. Anne Fleck.